Reisemagazin - Nordseeinsel Juist / Deutschland

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Viel Zeit auf dem autofreien Juist

Auf Juist heißt es Kutsche statt Auto
Auf Juist heißt es Kutsche statt Auto.
Foto: Kurverwaltung Juist

Die Zeit? Sagt nie: Auf Wiedersehen! Zeit ist Geld; Zeit ist knapp; Zeit ist Hektik, Zeit ist Stress. Die Zeitansage per Telefon: „Beim nächsten Ton ist es 15 Uhr 23 Minuten und 50 Sekunden..." Zeit ist überall gleich schnell, ob in Hamburg oder München, in Bremen oder Dresden: Funkuhren auf Bahnhöfen und Plätzen. Große schwarze Zeiger, der kleine für Stunden, der große für Minuten, der schmale für die Sekunden: Tick, tick, tick..., unbarmherzig dreht er seine Runden. Unsere Zeit ist wie ein großer, drohender Wecker. Du musst jetzt, sofort! Das macht Sehnsucht nach längst Vergangenem: Postkutschen, genug Zeit zum Verschnaufen in Wirtsstuben. Gute, alte gemütliche Zeit. „Man reist ja nicht, um anzukommen". Das hat schon Goethe festgestellt, und der musste das ja wissen. Es gibt sie aber noch, die Insel der Seligen; ein Eiland, wo die Zeit stehen geblieben scheint. Übrigens fast vor unserer Tür. Nur sieben Kilometer von Niedersachsens Nordseeküste entfernt. Juist, die schönste Sandbank der Welt, 17 Kilometer lang und nur 500 Meter schlank, ganz und gar nur auf weißem Sand gebaut. Autofrei!

Benzinkutschen werden vor der Überfahrt auf dem Festland in Norddeich-Mole geparkt. Sobald das Schiff Norddeichs Hafen verlässt, ist nichts mehr zu spüren von Hektik und Lärm. Nur Wellenschlag und Möwengekreisch. Stille nach der Ankunft am Juister Hafen. Keine Taxen, dafür Kutschen. Tempo hat auf Juist eine andere Maßeinheit. Gemächlich geht es im Zuckeltrab zum Quartier. Hier haben alle Häuser einen Namen, das genügt, der Kutscher weiß Bescheid. Wer hierher kommt, hat Zeit: Man bewegt sich nur per Pedes, Kutsche und Pedal. Am Morgen, wenn die Sonne im Osten über dem Wattenmeer aufgeht. Am Vormittag mit frischem Wind vom Westen.

Am Mittag, wenn die Sonne im Zenit über dem Töwerland steht. Am Nachmittag, wenn der Seewind die Haut massiert, bis es prickelt. Am Abend, wenn sich die Sonne hinter den Dünen versteckt. Und im übrigen bestimmt die Natur, wer wann wohin kann – die Schiffe brauchen ja Wasser unter dem Kiel: Ebbe und Flut, zweimal am Tag, Tag für Tag, Jahr für Jahr. Wasser, bewegt von Mond und Sonne. Juist, Insel der Kutschen und Pferde. Hufgetrappel, leises Schnauben und ansonsten himmlische Ruhe. Der Tag geht und der Abend kommt.

Quelle: Kurverwaltung Juist / pairola-media

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